Fabian Offert und Anna Schewelew entwickeln seit 2009 gemeinsame Projekte an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Ihre letzte Arbeit „Plan B“ entstand in Kooperation mit dem Ensemble Modern im Rahmen der Frankfurter Positionen 2011. Fabian Offert setzt sich vor allem mit dem Computer als Medium der Kunst auseinander, gegenwärtig im Rahmen seiner Diplomarbeit „Information, Konzept, Berechenbarkeit“. Anna Schewelew beschäftigt sich insbesondere mit dem Zusammenhang von Kunst und Kritik. Beide studieren am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Wettbewerbsbeitrag: „&C.“
Listen sind die simpelste Form der Welterfassung, die einfachste Form einer Weltinventur. Aber jede Liste verwandelt zugleich die Dinge und ihre Beziehungen zueinander: Sie ordnet sie neu, sie fasst sie in Worte und übersetzt sie in menschliche Zeit. Listen unterliegen dabei immer der Dialektik von Quantität und Qualität. Je detaillierter die Aufzählung, je ausgeklügelter ihr Ordnungsprinzip, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei aller Wissenschaftlichkeit poetisch wird. Jedoch: Weil die Beziehung der Liste zum Gelisteten letztlich willkürlich ist, läuft sie Gefahr, Selbstzweck zu werden. Als allumfassende, faschistische Registrierung zum alleinigen Zweck der Kontrolle wird die Liste zum gewaltsamen Instrument der Verdinglichung.
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