Ellen Friis

Mit einem fachlichen Hintergrund als Bühnendesignerin (Akademiet for Scenekunst, Frederikstad, Norwegen) und einem Abschluss in Interdisziplinärer Kunst von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (2005) verfügt die Dänin Ellen Friis über einen unkonventionellen Ansatz zu den grundsätzlichen Fragen von Zeit und Raum. Sie beschäftigt sich insbesondere damit, wie verschiedene Zeitstrukturen den Raum und die Erzählung bei Liveauftritten beeinflussen oder verändern. Bei ihrer Arbeit in Theatern und Museen in Dänemark, Deutschland, Norwegen, Schweden, Polen und Finnland kombiniert sie Performances mit Videoaufnahmen, um zu untersuchen, was passiert, wenn die Zeit rückwärts, langsam oder überhaupt nicht läuft.

Wettbewerbsbeitrag: Six Saints – Lene Vestergaard Hau

Im Jahr 2001 gelang es Lene Vestergaard Hau, ein Bose-Einstein-Kondensat zu entwickeln, das es ihr ermöglichte, einen Lichtstrahl bis zum vollständigen Stillstand abzubremsen. Ellen Friis‘ Vortrag über diese Meisterleistung untersucht die Möglichkeiten der Entwicklung eines performativ akkumulierten Kondensats von Regeln und Dokumentationen, die die Vorwärtsbewegung der Performance innerhalb der Grenzen ihres eigenen Systems verlangsamen und schließlich stoppen. Bei diesem Vortrag handelt es sich um den vierten Teil einer Serie von performativen Untersuchungen zu den Forschungsarbeiten von sechs bekannten Dänen von der Renaissance bis zur Gegenwart: Tycho Brahe, Ole Rømer, H.C. Ørsted, Søren Kierkegaard, Niels Bohr und Lene Vestergaard Hau, die Fragestellungen zu Zeit, Licht und Energie erforschten.