Daniel Ladnar

Daniel Ladnar ist Performancekünstler und -theoretiker und Mitbegründer von random people, einer Plattform für kollaborative Projekte im Bereich Performance. random people haben Arbeiten vor allem in Großbritannien, Deutschland und Österreich, aber auch im Rest Europas gezeigt – zuletzt haben sie zum Beispiel die Zukunft der Performancekunst vorausgesagt („2020 – A Performance Time-Machine), Leute eingeladen, ihnen dabei zu helfen, für 72 Stunden den Ring in Leipzig entlangzulaufen („Loop) und Nachrichten per Morsecode in die walisische Nacht gesendet („To the Sea, to the World, to the Night). Daniel Ladnar hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt am Main und Fotografie in Swansea studiert und promoviert derzeit an der Aberystwyth University (Wales) über Lecture Performance.

Wettbewerbsbeitrag: Would Joseph Beuys Have Used PowerPoint?

Joseph Beuys‘ berühmte Aussage, dass jeder Mensch ein Künstler sei, ist paradigmatisch für ein Bestreben, das viele Künstler/innen seiner Zeit teilten: durch das Aufheben der Grenzen zwischen Kunst und Leben eine Demokratisierung der Kunst und damit schließlich auch der Gesellschaft zu vollziehen. Wie viele seiner Zeitgenossen und viele Künstler auch heute wieder bediente sich Beuys pädagogischer Formate in seiner Kunst. Aber wie vermittelt sich in Beuys‘ Tafelbildern Wissen auf andere Art und Weise als in den Bullet-Point-Listen vieler PowerPoint-Präsentationen? Wenn im kognitiven Kapitalismus Wissen Ressource ist, wie beeinflusst dieser veränderte Status des Wissens künstlerische Strategien, sich kritisch mit Wissensproduktion auseinanderzusetzen? Wenn Partizipation und Demokratisierung angeblich bereits in den Technologien verwirklicht sind, die wir verwenden, welche Rolle spielt die Kunst dann in diesem Kontext? Hätte Joseph Beuys PowerPoint verwendet? In einer performativen Auseinandersetzung mit der Form der PowerPoint-Präsentation untersucht „Would Joseph Beuys Have Used PowerPoint? die wechselseitigen Beziehungen zwischen Wissensproduktion, Kunst, Business und Technologie.