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Wenn das Fahrrad mit der Zahnpasta

DVD-Box des ZMI dokumentiert innovative Wissenspräsentation – Dokumentation des Performing Science²-Wettbewerbs 2011 ist erschienen

Wer wissen will, was ein Bose-Einstein-Kondensat ist, kann sich an einer x-beliebigen deutschen Universität in eine Physikvorlesung setzen. Dort wird der Dozent ein – in der Regel schwer verständliches – Referat über das Phänomen halten, bei dem er eventuell vom Blatt ablesen und die Tafel mit einer Vielzahl mathematischer Formeln überziehen wird. Weitaus spektakulärer hingegen geht es beim Vortrag von Ellen Friis aus Kopenhagen zu: Mithilfe von zehn Fernsehern, einem Fahrrad, Zahnpasta und anderem Zubehör demonstriert sie, wie die dänische Physikerin Lene Vestergaard Hau seinerzeit ein Bose-Einstein-Kondensat entwickelte, um damit einen Lichtstrahl bis zum vollständigen Stillstand abzubremsen.

Andere, ähnlich kreative und ungewöhnliche Formen der Wissenspräsentation dokumentiert die gerade erschienene DVD-Box „Performing Science²“ des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), eine Aufzeichnung des gleichnamigen Wettbewerbs für innovative Wissenspräsentationen. Das vielbeachtete Finale mit zehn Finalist/-innen aus ganz Europa fand im September in der Aula der Universität statt. Die Vorträge zeichneten sich durch eine erstaunliche inhaltliche wie formale Diversität aus. Sie deckten so unterschiedliche Disziplinen wie Anorganische Chemie, Medizin, Experimentalphysik und Theaterwissenschaft ab und bewegten sich dabei zwischen naturwissenschaftlichem Experimentalvortrag und avantgardistischer Performancekunst.

Nach dem großen Erfolg des ersten Performing Science-Wettbewerbs in 2007 wurden auch 2011 die drei besten Präsentationen von einer hochkarätig besetzten Jury gekürt, die, nach dem Vorbild des Bachmann Preises für Literatur, in öffentlicher Diskussion das Für und Wider der Vorträge gegeneinander abwog. Gewinner des ersten Preises war Daniel Ladnar aus Aberystwyth (Wales) für „Would Joseph Beuys Have Used PowerPoint?“. Der zweite Preis ging an Ellen Friis (Kopenhagen) mit „Six Saints: Lene Vestergaard Hau“. Der dritte Preis wurde aufgeteilt: er ging zur einen Hälfte an Klaus-Peter Möllmann und Michael Vollmer aus Brandenburg an der Havel für ihren Vortrag „Forschung erlebbar machen – Faszinierende Phänomene beobachtet mit Hochgeschwindigkeitskameras“ und zur anderen Hälfte an Klaus Spiess, Lucie Strecker und Salka Rosengren (Wien) mit ihrer Performance „Fictional Offender“. Der Performing Science-Preis war mit 5.000 Euro (1. Preis), 3.000 Euro (2. Preis) und mit 1.500 Euro (3. Preis dotiert). Der in Deutschland einmalige Wettbewerb wurde 2011, im internationalen Jahr der Chemie, von der Robert Bosch Stiftung und der BASF gesponsert.

Dokumentiert wurde die Veranstaltungen von den beiden Filmemacherinnen Andrea Stevens und Cornelia Schendel. Die drei DVDs der Box zeigen alle Vorträge der Finalist/-innen, die Diskussionen der Jury sowie die Preisverleihung. Box und Booklet können beim ZMI für 19,80 € (zuzüglich Versandkosten) käuflich erworben werden.

Kontakt:
Sabine Heymann, M.A.
Zentrum für Medien und Interaktivität
Ludwigstraße 34, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-16350, Telefax: 0641 99-16359
E-Mail: zmi@uni-giessen.de

Die Preisträger stehen fest

Die Würfel sind gefallen: Nach einem spannenden Finale mit abwechslungsreichen Vorträgen traf die Jury auf Basis intensiver öffentlicher Diskussionen ihre Entscheidung und kürte die Sieger des diesjährigen Performing Science Wettbewerbs.

Die Preisträger sind im Einzelnen:

  1. Daniel Ladnar (Aberystwyth), „Would Joseph Beuys Have Used PowerPoint?“
  2. Ellen Friis (Kopenhagen), „Six Saints: Lene Vestergaard Hau“
  3. Klaus-Peter Möllmann/ Michael Vollmer (Brandenburg an der Havel), „Forschung erlebbar machen – Faszinierende Phänomene beobachtet mit Hochgeschwindigkeitskameras“
    sowie Klaus Spiess/ Lucie Strecker/ Salka Rosengren (Wien), „Fictional Offender“

Der Publikumspreis ging an: Anna Schewelew mit „&C.“

Die Jury, vertreten durch Gabriele Klein, Professorin für Performance Studies in Hamburg, begründete in ihrer Laudatio auf Daniel Ladnar ihre Entscheidung damit, dass sein Wettbewerbsbeitrag „’Would Joseph Beuys Have Used PowerPoint?’ eine Lecture Performance wie aus einem performancetheoretischen Lehrbuch ist. Sie bespielt die Klaviatur dessen, was das Format der Lecture Performance ausmacht, auf verschiedenen, konzeptionell in eindrücklicher Weise miteinander verwobenen Ebenen: das Verhältnis von Präsenz und Repräsentation, von Aufführung und Dokumentation, von Wissenspräsentation und Wissensgenerierung. Zugleich reflektiert das Stück auf unterhaltsame und verschmitzte Art das technische Medium PowerPoint.“

Publikumspreis für Performing Science 2011

Beim Performing-Science-Wettbewerb zählt jede Stimme – auch die des Publikums: Denn wie beim Vorbild des Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preises werden die Preise durch eine hochkarätige Fachjury vergeben, die die Wettbewerbsbeiträge der zehn Finalistinnen und Finalisten öffentlich bespricht und kritisiert. Und wie beim Bachmann-Preis ist zu erwarten, dass das Publikum mit dem Votum dieser Fachjury nicht immer übereinstimmt. Daher haben die Veranstalter beschlossen, auch dem Publikum eine Stimme zu geben. Per Stimmzettel können die Zuschauerinnen und Zuschauer ihren Favoriten beim Finale am 17. September 2011 in der Aula der Justus-Liebig-Universität küren. Das Finale ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.

Von „Copy & Paste“ bis „Sexy Element“ – Programm für Performing Science steht!

Am 17. September 2011 wird das Finale der Neuauflage des Performing Science-Wettbewerbs in der Aula der Justus-Liebig-Universität stattfinden. Zehn Finalistinnen und Finalisten messen sich untereinander mit ihren Präsentationen und Lecture Performances. Die Beiträge beschäftigten sich mit spektakulären Reaktionen aus dem Bereich der anorganischen Chemie, der Experimentalphysik, den Arts in Medicine und den Performance-Künsten.

Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie „sexy“ einzelne chemische Elemente sein können, welchen Nutzen High-Speed-Kamerasysteme für den Physikunterricht haben, ob Joseph Beuys PowerPoint benutzt hätte und welchen Sinn bzw. Unsinn Listen in der Wissenschaft haben.

Performing Science 2011: Die Short List

Es ist soweit: Die zehn Finalistinnen und Finalisten für die öffentliche Endausscheidung des Performing Science-Wettbewerbs am 17. September 2011 stehen fest. Aus über 50 Bewerbern aus ganz Europa und den USA hat die Vor-Jury, bestehend aus Henning Lobin, Heiner Goebbels, Sybille Peters und Sabine Heymann ihre Wahl getroffen.

Die ausgewählten wissenschaftlichen Präsentationen und Lecture Performances versprechen ein abwechslungsreiches und innovatives Programm. Stefanie Dehnen, Professorin für Anorganische Chemie, von der Universität Marburg wird uns über Elektronenübertragungsreaktionen aufklären und zeigen, dass diese „Klein aber oho“ sind. Bei dem Team der Experimentalphysiker um Klaus-Peter Möllmann und Michael Vollmer von der FH Brandenburg dreht sich alles um High-Speed-Kamerasysteme und deren Nutzung im Physikunterricht. Auf eine intergalaktische Reise schickt uns der an der Universität Hannover lehrende Chemiker Franz Renz und berichtet vom „grünen Sonnenuntergang und anderen chemischen Marsgeschichten“, während Siegfried Schindler vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen zeigt, wie interessant das „Sexy Element“ Silicium (engl.: silicon) sein kann.

Ellen Friis aus Kopenhagen wird versuchen, die Gedanken der Physikerin Lene Vestergaard Hau performativ zu vermitteln. Daniel Ladnar aus Wales beschäftigt sich mit der Frage, ob der Aktionskünstler Joseph Beuys PowerPoint benutzt hätte und das Duo Klaus Spiess und Lucie Strecker aus Wien entwirft in ihrem „Fictional Offender“ sechs Szenen rund um einen infizierten Lymphknoten.

Die Berliner Kunstrestauratorin Gabriela Aldrete erklärt in „The Chemistry in Situ“ auf unkonventionelle Art und Weise zwei chemische Materialien. Den Gießener Theaterwissenschaftsstudenten Fabian Offert und Anna Schewelew geht es in „&C.“ um den Sinn bzw. Unsinn von Listen in der Wissenschaft. Dass auch aktuelle Themen performativ aufgegriffen werden können, zeigen die freien Theatermacherinnen Esther Steinbrecher und Manuela Weichenrieder aus Berlin bzw. Gießen mit ihrer so genannten Plagiatsperformance „Copy – Paste“.

Ausschreibung: Filmproduktion „Performing Science“

Wir sind auf der Suche nach einem semiprofessionellen Filmteam mit Erfahrungen im Bereich der Eventdokumentation. Ihre Aufgabe besteht zunächst in der Videoaufzeichnung der Endausscheidung des vom Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig Universität Gießen ausgeschriebenen „Performing Science“- Wettbewerbs. Dieser Wettbewerb wird am 17. September 2011 in der Aula der Justus-Liebig Universität veranstaltet. Dabei werden insgesamt 10 Kandidat/innen in einem Vortrags- bzw. theatralen Setting ihre wissenschaftlichen Präsentationen oder Lecture Performances (je 20 min) vorstellen. Anschließend wird im Foyer des Uni-Hauptgebäudes eine hochrangige Jury (7 Personen) öffentlich über die Beiträge diskutieren (ähnlich wie beim Bachmann-Preis). Am selben Abend werden die drei Sieger von der Jury bestimmt und die Preise vergeben.

Aus der Aufzeichnung soll eine DVD-Box entstehen, die den gesamten Verlauf der Endausscheidung dokumentarisch abbildet. Diese Box wird der Wissenschaftscommunity zugänglich gemacht.

Folgende Kriterien sind zu berücksichtigen:

  • es soll in mehreren Einstellungen (mit 3 Kameras) gefilmt werden: Totale / Nahe; Schnitt / Gegenschnitt (Sprecher / Publikum)
  • zwei Schauplätze: Bühne und Foyer
  • der Film soll geschnitten etwa der Dauer des Events entsprechen (ca. 7 Std.)
  • Originalton (Audiountermalung vorbehalten)
  • Endformat: 4:3; Standard-Auflösung SD / PAL (720 x 576 Pixel)
  • Übergabe auf einer Master – DVD mit Menü

Bei Interesse können ein provisorischer Ablaufplan der Veranstaltung sowie ein Raumplan/Foto der Aula bei uns angefordert werden. Es ist am Vortag des Events eine Generalprobe geplant.

Ihre Bewerbungsunterlagen inklusive Kostenvoranschlag benötigen wir bis zum 10. August 2011.

Kontakt:
Sabine Heymann M.A.
Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI)
Justus-Liebig-Universität
Ludwigstraße 34
35390 Gießen

Telefon: +49 641 99-16350
Telefax: +49 641 99-16359

E-Mail: zmi@uni-giessen.de

Vor-Jury bestimmt Teilnehmer der Endausscheidung

Wer die Wahl hat, hat die Qual: Aus über 50 Kandidatinnen und Kandidaten hat die Vor-Jury des Performing Science-Preises, bestehend aus Henning Lobin, Heiner Goebbels, Sybille Peters und Sabine Heymann, die Teilnehmer für die öffentliche Endausscheidung am 17. September 2011 in Gießen bestimmt. Jetzt läuft der Countdown bis zur offiziellen Bekanntgabe der Teilnehmer/innen am Ende des Monats durch das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) an der Justus-Liebig Universität Gießen.

Die Bewerber/innen stammten nicht nur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern auch aus Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden und den USA. Neben zahlreichen Wissenschaftlern aus den Fachgebieten Chemie, Biologie, Physik, Medizin, Literatur- und Theaterwissenschaft haben sich auch eine Reihe von Performance-Künstlern beworben. Der Performing Science-Preis ist mit 5000 Euro für den 1. Preis, mit 3000 Euro für den 2. Preis und mit 1500 Euro für den 3. Preis dotiert. Eine hochrangige Jury aus Wissenschaft und Kunst wird in der öffentlichen Endausscheidung die Preisträger bestimmen.

Bewerbungsfrist abgelaufen – rund 50 Bewerbungen eingegangen

Bewerbungsstapel

Die Bewerbungsfrist für den Performing Science-Preis 2011 des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) ist am 31. Mai abgelaufen. Nach einer ersten Prüfung der eingegangenen Bewerbungen erfüllten rund 50 Kandidatinnen und Kandidaten die Zulassungskriterien. Die Bewerber/innen stammen nicht nur aus dem deutschsprachigen Raum – also Deutschland, Österreich und der Schweiz – sondern auch aus Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden und den USA. Quantitativ lässt sich ein leichter Vorsprung für die Lecture Performances gegenüber den wissenschaftlichen Präsentationen ausmachen. Doch auch Wissenschaftler/innen sind zahlreich vertreten, und zwar aus so unterschiedlichen Fachgebieten wie Chemie, Biologie, Physik, Medizin, Literatur- und Theaterwissenschaft. Die Vor-Jury – bestehend aus Henning Lobin, Heiner Goebbels, Sybille Peters und Sabine Heymann – hat nun die schwierige Aufgabe, in der ersten Julihälfte aus dem Bewerberpool die zehn Bewerber/innen auszuwählen, die am 17. September 2011 zur öffentlichen Endausscheidung nach Gießen eingeladen werden. Die Kandidat/innen werden nach der Entscheidung der Vor-Jury auf der Homepage des Performing Science Wettbewerbs vorgestellt.

Jury-Mitglieder stehen fest

Der Performing Science-Preis 2011 beschäftigt sich im internationalen Jahr der Chemie insbesondere mit innovativen Formen des Experimentalvortrags. Um die Wettbewerbsbeiträge adäquat bewerten zu können, konnten hochkarätige Mitglieder für die Jury gewonnen werden:

  • Professor Hanns Hatt, Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie an der Ruhr-Universität Bochum und Communicator-Preisträger der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
  • Den Germanisten und Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Gießen, Joachim Jacob.
  • Professorin Gabriele Klein, Leiterin des Zentrums für Performance Studies in Hamburg.
  • Cord Riechelmann, Wissenschaftsjournalist unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und die taz.
  • Die Literaturwissenschaftlerin, Kulturmanagerin und Intendantin der KunstFestSpiele Herrenhausen, Elisabeth Schweeger.
  • Dr. Ingrid Wünning Tschol, Leiterin des Programmbereichs Wissenschaft und Forschung bei der Robert Bosch Stiftung.
  • Komplettiert wird die Jury durch Gesa Ziemer, Professorin für Kulturtheorie und kulturelle Praxis an der HafenCity Universität Hamburg.

Weitere Informationen zu den Jury-Mitgliedern.

Bewerbungsfrist verlängert

Die Bewerbungsfrist für den Gießener Preis für wissenschaftliche Präsentation & Lecture Performance wird bis zum 31. Mai 2011 verlängert. Grund ist die überaus positive Resonanz auf die Ausschreibung. Das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) als Veranstalter des Performing Science-Preis reagiert mit der Verlängerung der Bewerbungsfrist um einen Monat nicht nur auf die zahlreichen Anfragen, sondern will so möglichst vielfältige und spannende Wettbewerbsideen ins Rennen für die öffentliche Endausscheidung am 17. September schicken. Der vom ZMI an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) international ausgelobte Performing Science-Preis würdigt innovative Formen der Wissenspräsentation.